Eva Singer in Ägypten

Weihnachten in sonnigen Gefilden

 

Am 20. Dezember war es endlich soweit. Nach einer Reiseabsage im Februar 2019 bedingt durch die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania starteten wir nun endlich zu den lange ersehnten Ferien nach Ägypten, genauer nach Marsa Alam am Roten Meer.

Für mich waren das gleich mehrere nicht alltäglichen Erfahrungen: zuerst im Februar die Insolvenz einer Fluggesellschaft und dem „Nichts geht mehr“ zwei Tage vor dem geplanten Abflug, dann das mulmige Gefühl, ob diesmal wohl alles klappt. Und die Erfahrung, wie es ist, wenn man mit einem Reiseveranstalter unterwegs ist. So durfte ich hautnah erleben, wie es wohl meinen Kunden geht, wenn sie die Reiseunterlagen erhalten und sich auf unsere Vorbereitungen verlassen.

 

Wüste in Ägypten
Wüste in Ägypten

 

Die Anreise mit der türkischen Chartergesellschaft klappte hervorragend. Am Flughafen empfing uns Wärme, herrlicher Sonnenschein und der deutschsprachige Reiseleiter des Veranstalters. Von dem nördlich von Marsa Alam gelegenen Flughafen zum Hotel Lahami Bay ging es in zweieinhalb Stunden über erstaunlich gute Straßen in den Süden Richtung Sudan.

Linker Hand das Rote Meer, rechter Hand karge Wüstenlandschaft – eine beeindruckende Fahrt. Entlang des Strandes gibt es viele Hotels. Aber je weiter wir in den Süden kamen, desto weniger wurden es.

 

Das Lahami Bay Beach Resort & Gardens
Das Lahami Bay Beach Resort & Gardens
Die großzügig gestaltete Hotelanlage
Die großzügig gestaltete Hotelanlage
Der Pool-Bereich lädt zum Entspannen ein
Der Pool-Bereich lädt zum Entspannen ein

 

Dass das Lahami Bay Beach Resort & Gardens ein familiengeführtes Hotel ist spürte man schon bei der Begrüßung an der Rezeption. Ein kühles Getränk zum Empfang, die Frage, ob die Anreise gepasst hat, ob wir hungrig sind nach dem Flug – wir fühlten uns gleich gut aufgehoben und der Blick über den Pool zum Strand ließ uns sofort in den Urlaubsmodus umschalten.
Das Hotel verfügt über eine eigene Entsalzungsanlage, in Regionen für Nordafrika unabdingbar. Mit dieser wird das Meerwasser entsalzt und in Trinkwasser umgewandelt. Das Brauchwasser wird geklärt, um damit z.B. den Garten zu gießen.

 

 

Die Wüste - ein faszinierender Lebensraum
Die Wüste - ein faszinierender Lebensraum
Ein Beduinendorf mitten in der Wüste
Ein Beduinendorf mitten in der Wüste
Beduinenmann in Ägypten
Beduinenmann in Ägypten
Tiere wie z.B. Ziegen sind eine wichtige Lebensgrundlage
Tiere wie z.B. Ziegen sind eine wichtige Lebensgrundlage

 

Wir genossen dann 10 Tage süßes Nichtstun mit langen Spaziergängen am Strand, einem kleinen Ausflug zum Blockheizkraftwerk und der Photovoltaik Anlage, die in diesen Tagen in Betrieb genommen wurde sowie einer Fahrt in die Berge, wo wir die Gastfreundschaft einer Beduinenfamilie genießen.

Ein besonderes Erlebnis war eine vom Hotel organisierte Fahrt zum Kamelmarkt in Schalatin. Schalatin liegt im Grenzgebiet zum Sudan und war einst ein Beduinendorf. Lebensgrundlage ist der Handel mit dem Sudan.

 

Kamelmarkt in Schalatin
Kamelmarkt in Schalatin
Kamelmarkt in Schalatin
Kamelmarkt in Schalatin
Ein Laden, in dem  es scheinbar alles gab
Ein Laden, in dem es scheinbar alles gab
Straßenstände mit einheimischen Speisen, Obst und Gemüse
Straßenstände mit einheimischen Speisen, Obst und Gemüse

 

Auf dem Markt werden die im Sudan gezüchteten Kamele als Fleischkamele verkauft und von dort aus per LKW weiter transportiert. Leider kamen wir recht spät an und ein Großteil der Kamele ist bereits verladen. In dem nahegelegenen Hof der Tierklinik werden die ankommenden Tiere untersucht, es werden Blut- und Haarproben genommen bevor die Tiere zum Verkauf freigegeben werden.


Unser Bus brachte uns zum Ortszentrum. Am Busbahnhof stiegen wir aus und bummelten die Hauptstraße entlang. In den offenen Ständen wird Fladenbrot gebacken, Obst, Fleisch und Gemüse angeboten, eine Garküche verkauft Falafel und Curry und in einem Laden, in dem es alles zu geben scheint, durften wir die verschiedensten Gewürze probieren. Wie im Schlaraffenland.

Nach dem Mittagessen probierten wir in einem örtlichen Lokal ägyptischen Kaffee: gekocht mit Cardamom, Zimt und Ingwer und viel Zucker – sehr lecker und belebend.

 

Auf dem Rückweg besuchten wir die Mangroven von Qulaan. Der Strandabschnitt wird von Beduinen betreut, es gibt ein kleines Cafe und die Frauen bieten Perlenketten und anderes Kunsthandwerk an.

Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan
Mangroven von Qulaan

 

Der Heilige Abend am 24. Dezember wurde in deutscher Tradition mit Glühwein gefeiert. Die Hotelküche hatte ein wunderbares Büffet für die Gäste vorbereitet. Weihnachtslieder und ein wunderbar geschmückter Weihnachtsbaum umrahmten diesen festlichen Abend. Aber ein wenig eigenartig war es schon, im Sommerkleid und barfuß Glühwein zu trinken.

 

Unendlich schöne Sonnenuntergänge
Unendlich schöne Sonnenuntergänge
Sonnenuntergang am Roten Meer
Sonnenuntergang am Roten Meer

Ein besonderer Genuss, an dem ich mich gar nicht satt sehen konnte, war der Sonnenaufgang über dem Roten Meer und die wundervollen Fischschwärme, die man beim Schnorcheln direkt am Hausriff entdecken konnte.

Wunderbar erholt machten wir uns kurz vor Jahresende wieder auf den Heimweg. Ich war sicher nicht das letzte Mal hier.